Design is fine. History is mine.

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Carl Otto Czeschka, Postkarte No. 252, Wiener Werkstätte

Czeschka (1878 – 1960) gilt als einer der wichtigsten Gestalter der Wiener Werkstätte. Nach dem Studium in Wien lehrte Czeschka in intensiver Zusammenarbeit mit Kolo Moser und Josef Hoffmann an der Wiener Werkstätte und ging 1908 an die Hamburger Kunstgewerbeschule. Sein Schaffen war von zentraler Inspirationskraft auch für das 1905 entstanden Gesamtkunstwerk der Wiener Werkstätte, das Palais Stoclet in Brüssel. Hier warCzeschka verantwortlich u. a. für die Gestaltung des Musiksaals, ein Unterfangen das auch als selbstreflexiv für seine eigene Kunstauffassung betrachtet werden muss. In seiner Formensprache ist Czeschka verwandt zu Klimt, aber Czeschkas Bildsprache ist auf einem flächigeren und abstrakteren Weg. Sein Schüler Kokoschka hat immer wieder seine Bewunderung für seinen Lehrer artikuliert und auch seine eigene Formensprache wesentlich als von Czeschkabeeinflusst betrachtet. Czeschkas Werk ist umfangreich: er entwarf unter anderem Graphiken, Holzschnitte, Glasfenster, Kalender, Theaterausstattungen für Max Reinhardt, buchkünstlerische Arbeiten, Schmuck, Postkarten und Möbel. Besonders bekannt sind seine Buchausstattungen, die Illustrationen von 1908 zu “Die Nibelungen” in der Jugendbuchreihe des Gerlach & Wiedling Verlages. Sie gelten als sein bekanntestes Werk. Schließlich sollte auch nicht vergessen werden, daß Czeschka auch die bis heute verwendete Kopfzeile der Wochenzeitschrift “Die Zeit” gestaltet hat.